1. Kennt die heilige Schrift die Sonntagsfeier?
"Ich habe die Bibel vom ersten Vers der Genesis bis zum letzten der Offenbarung gelesen und keinen Hinweis auf die Pflicht der Sonntagsheiligung gefunden. Der Tag, den die Bibel im Alten Testament erwähnt, ist nicht der Sonntag, der erste Tag der Woche, sondern der Samstag, der letzte Tag der Woche."
"Ihr könnt die Bibel vom ersten Buch Mose bis zur Offenbarung durchlesen, so werdet ihr doch keine einzige Stelle finden, welche die Heiligung des Sonntags gebietet. Die Heilige Schrift gebietet die religiöse Beachtung des Samstags, eines Tages, den wir nie heiligen."
"Die Feier des Sonntags war immer nur wie alle Festfeier menschliche Anordnung! Fern war es von den Aposteln, ein göttliches Gebot in dieser Hinsicht festzustellen, fern von ihnen und von der erstenapostolischen Kirche, die Sabbatgesetze auf den Sonntag zu übertragen."
"Wie vieles, was wir halten, Sonntage u. Feiertage, Apostolikum, Kindertaufe und Konfirmation, diese wesentlichen Haltepunkte unseres kirchlichen Lebens, haben wir nicht aus dem Neuen Testament, sondern aus der kirchlichen Überlieferung. Dass Christus oder seine Apostel die Kindertaufe, den Sonntag und die Feiertage verordnet haben, lässt sich nicht nur nicht beweisen, sondern es lässt sich sogar das Gegenteil zu aller nach Lage der Zeugnisse denkbaren augenscheinlichen Gewissheit bringen."
"So enthält die Heilige Schrift nichts über die Einsetzung des Sonntags und über die Kindertaufe."
"Alle unter uns glauben Dinge mit Bezug auf Religion, die wir nicht in der Bibel finden. Zum Beispiel finden wir nirgends in der Bibel, dass Christus oder die Apostel die Verlegung des Sabbats auf den Sonntag anordneten. Wir haben das Mose gegebene Gebot Gottes, den Sabbattag heilig zu halten, das ist der siebente Tag der Woche, der Samstag. Heute feiern die meisten Christen den Sonntag, weil er uns durch die Kirche außerhalb der Bibel offenbart worden ist."
"An welcher Stelle der Heiligen Schrift wird uns denn gesagt, dass wir den ersten Tag halten sollen? Es ist uns geboten, den siebenten zu halten; aber nirgends wird uns geboten, den ersten Tag zu halten... Der Grund, weshalb wir statt des siebenten Tages den ersten Tag der Woche heiligen, ist derselbe Grund, weshalb wir viele andere Dinge beachten, nicht weil die Bibel, sondern weil die Kirche ihn befohlen hat."
"Gibt es irgendein Gebot im Neuen Testament, den wöchentlichen Ruhetag vom Samstag auf Sonntag zu verlegen? - Nein!"
"Das erste polizeiliche Sonntagsgesetz vom Jahre 321 n. Chr. stützt sich nicht auf das Sabbatgebot, sondern darauf, dass der 'Dies Solis' geheiligt und fest ausgezeichnet werden müsse. Der Zusammenhang der Verordnung mit des Kaisers Sonnenkultus ist da unverkennbar.
"Alle Richter und Einwohner der Städte, auch die Arbeiter aller Künste, sollen am ehrwürdigen Tag der Sonne ruhen..."
"Der ehrwürdige Tag der Sonne, der dem römischen Mithraskult geweiht war, wurde zum Ruhetag im Römischen Reich bestimmt. Nicht mehr der siebente Tag des Urchristentums, sondern der Tag des Mithraskultes stand Pate bei der Taufe des 'christlichen Feiertages' - des Sonntags."
"Es gab und gibt ein Gebot, den Sabbat heilig zu halten; der Sabbat war jedoch nicht der Sonntag. Man wird allerdings behaupten, und das mit einem gewissen Triumph, dass der Sabbat mit all seinen Pflichten, Vorrechten und Heiligungen vom siebten auf den ersten Tag der Woche verlegt wurde. Nachdem ich mich jahrelang mit diesem Thema befasst habe und ernstlich Aufklärung anstrebe, frage ich: Wo wird von einer solchen Verlegung berichtet? Im Neuen Testament nicht, absolut nicht. Es gibt keinen biblischen Nachweis für einen Wechsel des Sabbats vom siebenten zum ersten Tag der Woche.
"Es ist ganz klar, dass wir nicht den Sabbat halten, wenn wir den Sonntag auch noch so streng und fromm zubringen… Der Sabbat geht auf ein ausdrückliches göttliches Gebot zurück. Wir können kein solches Gebot für die Verpflichtung, den Sonntag zu feiern, vorbringen... Es gibt nicht einen einzigen Satz im Neuen Testament, nach dem wir uns durch Übertretung der vermeintlichen Heiligkeit des Sonntags eine Strafe zuzögen."
"Es gibt kein Wort, keine Andeutung im Neuen Testament, wonach wir uns am Sonntag der Arbeit enthalten sollten.... Mit der Sonntagsruhe befasst sich kein göttliches Gesetz... Die Beobachtung des Aschermittwochs und der Fastenzeit steht genau auf dem gleichen Grund wie die Sonntagsfeier.
"Die Christenheit verdankt der katholischen Kirche die Einrichtung des Sonntags als Sabbat. Jedoch gibt es kein Beispiel in der Schrift und auch kein Gebot, den Sonntag als Sabbat zu halten."
"Der Sonntag ist durchaus eine staatliche, eine weltliche, keine kirchliche oder christliche Einrichtung. Da die Sonne von alter Zeit weithin religiöse Verehrung genoss, so hatte der Sonntag von Anfang an einen religiösen Beigeschmack, und zwar einen heidnischen. Kein Wunder: war doch der Kaiser, der das Sonntagsgesetz erließ, bis zur letzten Stunde seines Lebens ein Heide. So war und ist der Sonntag eine rechte 'donatio constantini', eine Schenkung Konstantins. Somit ist der Sonntag nicht ein Geschenk des Christentums an die Welt, sondern ein Geschenk der Welt an die Christen."
"Wie schade, dass der Sonntag mit dem Brandmal des Heidentums zu uns kommt, ausgestattet mit dem Namen des Sonnengottes, angenommen und sanktioniert von der päpstlichen Autorität und dem Protestantismus als heiliges Vermächtnis hinterlassen."
"Der Sonntag ist eine katholische Einrichtung, und die Behauptung, dass er zu halten sei, kann nur aufgrund katholischer Grundsätze gerechtfertigt werden... Vom ersten bis zum letzten Blatt der Bibel gibt es keinen einzigen Vers, der dazu berechtigt, den wöchentlichen Gottesdienst vom letzten Tag der Woche auf den ersten zu verlegen."
"Die Kirche wechselte vom Halten des Sabbats auf den Sonntag aufgrund der göttlichen, unfehlbaren Autorität, die ihr von ihrem Gründer Jesus Christus uns gegeben wurde. Der Protestant, der behauptet die Bibel als die einzige Richtschnur des Glaubens zu nehmen, hat kein Recht, den Sonntag zu halten. In dieser Sache ist der Siebente-Tags-Adventist der einzige widerspruchsfreie Protestant.“ In " The Catholic Universe Bulletin", 14. August 1942, S. 4"