Die Schweizer Tageszeitung „Berner Tagblatt“ brachte in ihrer Wochenendausgabe vom 6./7. März 1971 folgenden interessanten Artikel: „Jubiläum auf der ganzen Welt: 1650 Jahre Sonntag“ … Der ehrwürdige Tag der Sonne, der dem römischen Mithraskult geweiht war, wurde zum Ruhetag im Römischen Reich bestimmt. Nicht mehr der siebente Tag des Urchristentum, sondern der Tag des Mithraskultes stand Pate bei der Taufe des ‚christlichen’ Feiertages – des Sonntags.“
Was hat es mit dem Mithras-Kult auf sich? In der „Encarta Professionell“ von Microsoft findet sich folgende Erklärung: „Mithras-Kult, eine der bedeutenden Religionen des Römischen Reiches, in deren Mittelpunkt der Kult Mithras, des alten persischen Gottes des Lichtes und der Weisheit stand. Nach der Eroberung Assyriens im 7. Jahrhundert v. Chr. und Babyloniens
im 6. Jahrhundert v. Chr. wurde Mithra als Sonnengott verehrt. Griechen aus Kleinasien trugen durch die Gleichsetzung Mithras mit Helios, dem griechischen Sonnengott, zur Verbreitung des Kultes bei… Das Christentum, vor allem der Katholizismus, hat dem Mithras-Kult viele Grundzüge entlehnt, wie z. B. … den Gebrauch von Weihwasser, die Anbetung der Hirten bei Mithras Geburt, die Ernennung des Sonntags und des 25. Dezember (Mithras Geburtstag) zu heiligen Tagen sowie den Glauben an die Unsterblichkeit der Seele, an das letzte Gericht und die Wiederauferstehung.“ Das im Bertelsmann Verlag herausgegebene „Moderne Lexikon“ bemerkt zu Mithras: „Erlösergottheit der späteren persischen Mysterien-Religion, die von römischen Legionären bis weit nach Germanien verbreitet wurde… Mithras wurde als Überwinder der Finsternis gefeiert und daher später mit dem Sonnengott gleichgesetzt. Sein Festtag war der 25. Dezember.“
Beachten wir: Am 7.März 321 wurde der Sonntag durch den römischen Kaiser Konstantin zum gesetzlichen Feiertag erklärt. Die Realenzyklopädie von Hauck bemerkt dazu: „Das erste polizeiliche Sonntagsgesetz vom Jahre 321 stützt sich nicht auf das Sabbatgebot, sondern darauf, dass der ‚DIES SOLIS‘ geheiligt und fest ausgezeichnet werden müsse. Der Zusammenhang der Verordnung mit des Kaisers Sonnenkultus ist da unverkennbar.“
Wie kam es dazu, dass der Sabbat aufgegeben und der Sonntag zum kirchlichen Feiertag wurde?
Pater Geiermann gibt in seinem Katechismus für katholische Doktrin folgender Erklärung: „Die katholische Kirche verlegte kraft ihrer göttlichen Sendung den Sabbat auf den Sonntag. Frage: Welcher Tag ist der Sabbat? Antwort: Der Samstag ist der Sabbat. Frage: Warum feiern wir Statt Samstag den Sonntag? Antwort: Wir feiern Sonntag statt Samstag, weil die katholische Kirche auf dem Konzil zu Laodicea 364 n. Chr. Die Heiligkeit von Samstag auf Sonntag verlegte.“
Wir stellen fest: 43 Jahre nach der staatlichen Einführung des Sonntags übernahm die Römische Kirche auf dem Konzil von Laodicea den Sonntag endgültig als kirchlichen Ruhetag.
Pater Enright, der ehemalige Leiter des Redemptorist College in den USA, bestätigt diese Tatsache und weist dabei gleichzeitig auf eine traurige Entwicklung hin, wenn er sagt: „Es war die heilige katholische Kirche, welche den Ruhetag von Sonnabend, Sabbat, auf den Sonntag verlegte. Und sie zwang nicht allein jedermann, den Sonntag zu beobachten, sondern auf dem Konzil zu Laodicea sprach sie den Bannfluch über alle diejenigen aus, die an der Beobachtung des Sabbats, des Herrn, festhielten, und nötigte alle, unter Strafe des Verfluchtwerdens, am siebenten Tage alltägliche Arbeit zu verrichten.“
Der kath. Theologe und Kardinal Michael Faulhaber schrieb in einem Fastenhirtenbrief vom 26.2.1950 –„Die Kirche hat den Sabbat, den letzten Tag der Woche, als Tag des Herrn aufgelöst und an die Stelle des Sabbats den ersten Tag der Woche, den Sonntag eingesetzt.“
Der Kardinal ist mit dieser Aussage in völliger Übereinstimmung mit dem Erzbischof von Reggio, der auf dem Konzil zu Trient im Jahre 1562 erklärte:„Der Sabbat, der berühmteste Tag im Gesetz, ging in den Herrentag über. Dieses und ähnliches hat nicht auf die Predigt Christi hin aufgehört,…… sondern durch die Autorität der Kirche sind sie verdrängt worden.“
Die Römische Kirche nimmt für sich in Anspruch, das Recht zu haben, Gottes Gesetz zu verändern und eigene Gesetze einzuführen. Papst Nikolaus III. (1277-1280) erklärte:„Ich habe das Recht und die Macht, Zeit und Gesetz zu ändern und von den Vorschriften zu entbinden.“
Kardinal Gibbons bekennt in seinem Buch „The Faith of our Fathers“ (Der Glaube unserer Väter, S.111), freimütig, dass es keine biblischen Belege für die Sonntagsfeier gibt. Er schrieb: „Sie können die Bibel vom 1.Buch Mose an bis zur Offenbarung durchlesen …und sie werden nirgendwo eine einzige Zeile finden, die die Heiligung des Sonntags rechtfertigt. Die Schrift untermauert die religiöse Bedeutung des Sonnabends, eines Tages, den wir Katholiken niemals heiligen." Und John A.O’Brien, ein anderer katholischer Theologe, sagt in seinem Buch „Der Glaube der Millionen“ auf Seite 195:
„Ich habe die Bibel vom ersten Vers der Genesis bis zum letzten der Offenbarung gelesen und habe keinen Hinweis auf die Pflicht der Sonntagsheiligung gefunden. Der Tag, den die Bibel erwähnt, ist nicht der Sonntag, der erste Tag der Woche, sondern der Samstag, der letzte Wochentag."
Die Frage lautet folglich: Möchte ich dem Wort und Gebot Jesu folgen und den Sabbat heiligen, oder möchte ich den Weisungen einer eigenmächtigen und selbstherrlichen Kirche folgen? Jesus macht unmissverständlich klar, wie er über jene denkt, die menschliche Gebote für höher achten als Gottes Gesetz. In Mt. 15,7-9 steht geschrieben: „Ihr scheinheiligen Heuchler! Wie Recht hat Jesaja, wenn er von euch schreibt: 'Diese Leute ehren Gott mit den Lippen, aber mit dem Herzen sind sie nicht dabei. Ihr Gottesdienst ist wertlos, weil sie ihre menschlichen Gesetze als Gebote Gottes ausgeben.’“. Welches Urteil Jesu soll auf Dich und Deinen Gottesdienst zutreffen? Jesus sagte: „Ihr seid meine Freunde, so ihr tut, was ich euch gebiete!“ Der Apostel Johannes schrieb: „Liebt nicht diese Welt, die von Gott nichts wissen will… Nur wer den Willen Gottes tut, wir bleiben und ewig leben!“ (1.Joh. 2,15.17) Und in 1. Joh. 2,3.4 sagt der Apostel: „Wenn wir uns an Gottes Gebote halten, zeigt uns dies, dass wir Gott kennen. Wenn jemand behauptet: "Ich kenne Gott", hält sich aber nicht an seine Gebote, so ist er ein Lügner; die Wahrheit ist nicht bei ihm zu finden.“
Henry T. Cafferata erklärt in seinem Buch „The Catechism Simply Explained“ (Der Katechismus einfach erklärt) - S. 85:
„Gott sagt: 'Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest'. Dieser Sabbat war der Samstag, nicht der Sonntag; aber warum halten wir dann den Sonntag heilig statt des Samstags? Die Kirche änderte die Beobachtung des Sabbats zur Beobachtung des Sonntags... Protestanten, die da sagen, dass sie nur der Bibel folgen und der Bibel allein, müssen sich wirklich verlegen fühlen, indem sie den Sonntag heiligen, wenn Gott deutlich gesagt hat: 'Heilige den Sabbattag' ! Das Wort Sonntag ist in der ganzen Bibel nicht zu finden und so gehorchen sie, ohne es zu wissen, der Autorität der katholischen Kirche."